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Gantenbein und die Tote in der Dusche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gantenbein und die Tote in der Dusche

Sanela Egli

ISBN (Buch): 978-3-940627-06-3

Preis: € 10,00 (D); € 10,30 (A); Fr 11,00 (CH) UVP

 

 

 

Kurzbeschreibung:

Der Rentner Frank Gantenbein trinkt seinen Kaffee dort, wo zufällig eine Leiche gefunden wird. Schnell ist klar, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall handelt. Die kriminalistische Neugierde des ehemaligen Polizisten ist geweckt, und so versucht er auf eigene Faust den Fall zu lösen - ganz zum Leidwesen des Inspektors.

 

 

Leseprobe:

Der Aufzug stoppt, und mit gesenktem Blick tritt Tina in das Foyer. Sie eilt hinaus, schnellen Schrittes lässt sie den beleuchteten Pool hinter sich, steigt die Stufen hinab und passiert die Unterführung, die direkt zum Meer führt. Sie legt das Badetuch auf den Boden und begibt sich in das Wasser.

Die Erfrischung in der Nacht tut gut. Sie legt den Kopf in den Nacken und blickt zum Firmament. Eine Sternschnuppe fliegt über ihr in die dunkle Weite des Himmels, und sie wünscht sich, endlich die Kraft zu haben, sich von Ben zu trennen.
Sie beginnt zu schwimmen. Rudert ihre Sorgen für einen Augenblick weg, während ihr Mann im Hotelzimmer seinen Rausch ausschläft. Wieder einmal. Mittlerweile ist es schon so was wie Tradition geworden.
Grazil bewegt sie sich im salzigen Nass. Jeden Muskel ihres Körpers angespannt, die Haare straff zu einem Dutt gebunden.
Nach wenigen Minuten stützt sie sich am Rand ab und hievt sich aus dem Wasser. Sie greift nach dem Badetuch, wickelt es um ihre Taille und schlüpft in die bereitgelegten Badelatschen. Dann schlurft sie in eine der Duschkabinen, die vor der Unterführung stehen; Duschcontainer trifft es wohl eher.
Sie sperrt die Tür zu und schält sich aus ihrem roten Bikini
Schritte.
Ist sie nicht die Einzige, die spätabends noch das Meer aufsuchte?
Ein Schlappen. Räuspern. Eine Dusche wird aufgedreht. Abgestellt.
Erneutes Schlappen.
Schaben an der Tür.
Maja will das Wasser laufen lassen, wartet aber ab.
Stille.
Ihre Hand fährt an den kalkverkrusteten Duschkopf, als sie wieder ein Schlappen vernimmt. Sie hält die Luft an.
„Hallo? Ist hier … je…“, Beklemmung erstickt ihre Stimme.
Klopfen an der Kabinentür.
Lautes Schnaufen.
„Hallo …? Wer ist denn da?“
Stille.
Stillschweigend zählt Maja auf zwanzig. Nichts tut sich mehr. Hat sie sich das nur eingebildet?
Entblößt macht sie vorsichtig die Tür einen Spalt auf. Ihre Hände zittern. Blick nach links, Blick nach rechts. Niemand zu sehen. Sie will die Tür wieder schließen, um endlich zu duschen, als eine Gestalt sich in ihr Sichtfeld schiebt. Noch bevor sie schreien kann, hat sie eine Hand auf dem Mund, die sich verdammt fest auf ihre Lippen presst. Dann zückt die Gestalt ein Messer.
Die ersten Stiche tun noch weh, doch die weiteren spürt Maja nicht mehr. Sie spürt nichts und sieht nichts mehr. Das Blut, das aus ihr sickert, bekommt sie nicht mehr mit. Der letzte Stich hat ihre Haut durchbohrt und steckt nun tief in ihrem Herzen.
Die Gestalt lässt das Messer in ihrer Brust stecken und bewegt sich entspannt vom Tatort weg.